Sonderausstellung

Museum Schloss Klippenstein

FUNKStille

Ein wesentlicher Teil der wirtschaftlichen Tätigkeit des ehemals größten Betriebes in Radeberg – Sachsenwerk, Rafena-Werke und Robotron Radeberg – hat mit dem Rundfunk in Zusammenhang gestanden. Der Betrieb hat von 1951 bis 1991 Fernsehempfänger, zeitweise auch Rundfunkempfänger gebaut. Für die Deutsche Post als Träger der technischen Anlagen des Rundfunks  stellte er die zur Verbindung der Rundfunk- und Fernsehstudios mit den Sendern notwendigen Richtfunkanlagen bereit. Ganz am Anfang des Aufbaus eines Fernseh- und Hörfunk-Sendernetzes hat das Sachsenwerk auch einige Fernseh- und UKW- Sender in Radeberg gebaut.

Inzwischen hat sich ein Umbruch in der Rundfunk-Landschaft vollzogen. Nicht mehr ein oder zwei Fernseh- und vielleicht fünf Hörfunkprogramme stehen zur Verfügung, sondern weit über hundert. Es braucht auch keine Richtfunkzubringer mehr, das haben Glasfaserkabel und Satelliten übernommen. Und der Fernseher ist auch nicht mehr der Familie liebstes Möbelstück, er ist ein Medium unter anderen geworden.

Ende April 2013 ist der legendäre Mittelwellensender Wilsdruff außer Betrieb genommen worden. Inzwischen gibt es gar keine Lang- und Mittelwellensender mehr in Deutschland. Ein Verein ehemaliger Postleute und Freunde des Senders hat gemeinsam mit dem Heimatmuseum Wilsdruff 2015 eine sehenswerte Ausstellung zur Geschichte des Senders und zu den Anfängen des Rundfunks nach dem Kriege erarbeitet. Sie ist im Herbst im Museum Schloss Klippenstein in Radeberg zu sehen. Im Namen „FUNKStille“ klingt ein wenig Wehmut über das Ende einer 90-jährigen Epoche des Rundfunks auf Lang- und Mittelwelle mit.

Herr Hajo Böhme aus Berlin, ehemaliger Leiter des Funkamtes Dresden, ist einer der besten Kenner dieser Entwicklung. Er wird in einem Begleitvortrag zur Ausstellung am 12.10.2016 in der Zeit von 10.00 Uhr bis 11.30 Uhr die großen Zusammenhänge und die kleinen Episoden rund um den Sender und den Rundfunk in Dresden vortragen und die Exponate erläutern.

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