Briefbeschwerer aus Glas

Briefbeschwerer aus Glas

Gläserner Briefbeschwerer aus Vollglas. eingeschlossen sind zwei weiße und zwei rosa Blüten. Zwischen den Blüten ist ein Schriftzug PB (für Paul Banda) zu erkennen. Die Unterseite zeigt einen Pfeil und die Jahreszahl 1903. Das Objekt gehört zu einer umfangreichen Sammlung unseres Museums (Briefbeschwerer aus der Sammlung Friedrich), die u.a. aus Radeberger Glashütten stammen. Briefbeschwerer sind "Geschundenes Glas". Diese Bezeichnung erhielten Produkte , die die Arbeiter in der Glashütte nach ihrer Arbeitszeit herstellten. Sie besserten damit ihr Einkommen auf. Für die gläsernen Kugeln waren eine solide Beherrschung des Handwerks und gestalterisches Talent von Nöten. Der freiwillige, durch die Besitzer geduldete Aufenthalt in den Glashütten nach Arbeitsschluss zur Fertigung kleinerer Artikel aus Glasresten wurde "Schinden" genannt. Um 1900 ist Radeberg der bedeutendste Glashüttenstandort Sachsens. Bis 1889 entstehen zahlreiche Fabriken für Tafel- und Flachglas, Pressglas sowie Hohl- und Beleuchtungsglas. Mit dem Durchbruch der maschinellen Glasproduktion erlischt 1928 die manuelle Tafelglasherstellung in Radeberg. Es wurde nun Hohl- und Beleuchtungsglas sowie Pressglas gefertigt. Die letzte Radeberger Glashütte VEB Beleuchtungsglaswerk schließt 1991.