Sie sind zeitlich entrückt und könnten durchaus auch vor mehreren Jahrzehnten entstanden sein. Nur selten kündet ein Detail wie der Kran auf der Kohlezeichnung „Pieschener Hafen“ vom Hier und Jetzt.
Anke Kiermeier arbeitet in der Regel vor Ort, sitzt Stunden, Tage und Wochen im Pillnitzer Schlossgarten, an der Elbe oder in der Heide, studiert ihre Bildmotive und füllt unzählige Skizzenbücher. Erst wenn sie sich ihren gesamten Blickwinkel mit Bleistift oder Kohle in Studien erarbeitet hat, hält sie die Stimmungen in Farbe (Gouache und Pastell) fest. Die lichtdurchfluteten Landschaften sind mit fließendem, leichtem Duktus ausgeführt. Wenige Arbeiten zeigen Architekturen wie die Staatskanzlei Dresden, Gebäude des Pillnitzer Schlosses und den Pieschener Hafen. Es fällt auf, dass die Ensembles klarer formuliert, detailverliebter und genauer gezeichnet sind. Bevor Anke Kiermeier ein Abendstudium an der HfBK Dresden absolvierte und als freischaffende Künstlerin tätig wurde, studierte sie Architektur. Dabei entdeckte sie ihr Talent zu zeichnen.