Innungslade der Böttcher

Innungslade der Böttcher

In der Innungs- oder Zunftlade der Böttcher zu Radeberg verwahrte man die wichtigsten Dokumente der Zunft, wie Urkunden, Zunftbücher mit den Statuten, Namensverzeichnissen, Siegel, Wappen, Kasse und den Willkomm-Pokal. Die Lade ist aus Eichenholz und mit aufgesetzten Kassetten verziert. Zum Transport sind Eisengriffe angebracht und der Deckel ist innen mit Beschlägen verstärkt. Im Deckelinneren ist eine Gravur: BWH - 1692 Die Handwerker einer Stadt waren in Zünften oder Innungen organisiert. Diese schützten ihre Mitglieder vor der Konkurrenz und sicherten ein standesgemäßes Einkommen. Die Zünfte regelten die Arbeitszeiten, die Ausbildung des Nachwuchses sowie die Qualität und Preise der Waren und Dienstleistungen. Zu Beginn einer Zunftversammlung wurde die Zunftlade in einer feierlichen Zeremonie geöffnet. Alle wichtigen Ereignisse des Zunftlebens - Freisprechung von Lehrlingen, Treueeid des Meisters oder die Schlichtung von Streitigkeiten - fanden vor der offenen Lade statt. Das Schließen der Lade bedeutete eine Unterbrechung oder das Ende der rechtskräftigen Sitzung.