1899 wurde in Lotzdorf ein Radsportverein gegründet. Neben gemeinsamen Abend- und Sonntagsausfahrten kamen schnell auch sportliche Wettkämpfe wie das Distanzfahren hinzu. Doch zunehmend fokussierte man sich auf Saalradsport und errang Erfolge im Reigenfahren und im Radball. Der Lotzdorfer Verein drang in kürzester Zeit in die Spitze des deutschen Hallenradsports vor. Nach dem 2. Weltkrieg schlossen sich die Lotzdorfer der Sportgemeinschaft Radeberg an, letztlich als Sektion Hallenradsport der BSG Robotron Radeberg. In DDR-Zeiten gewann der Radsportverein unzählige Kreis- und Bezirksmeistertitel, wurde in verschiedenen Disziplinen auch DDR-Meister und nahm ab den 1970er Jahren auch an internationalen Turnieren teil. Nach der politischen Wende fiel der Gasthof Lotzdorf als Trainingsstätte weg, die Struktur des Vereins zerbrach, etliche Radballer suchten sich neue Vereine.
Die Ausstellung berichtet aus der Vereinschronik, über Mitglieder und sportliche Erfolge, erzählt aber auch von Spielregeln, Sportgeräten und der regen Feierkultur des Vereins.
Radball
Der US-amerikanische Kunstradfahrer Nicholas Edward »Nick« Kaufmann (1861–1943) gilt als der »Erfinder« des Radballs. Die Idee kam dem Sportler, als ihm ein Hund vor das Rad lief und er diesen vorsichtig mit dem Vorderrad abdrängte.
Das erste Radballspiel bestritt Nick Kaufmann am 14. September 1883 gegen den Kunstradfahrer John Featherley in seiner Geburtsstadt Rochester, New York. Gespielt wurde auf speziellen Hochrädern, den American-Star-Bicycles. Diese Sportart wurde in den USA und wenig später auch in Europa unter den Kunstradsportlern schnell populär.
Radball wurde in dieser Zeit zumeist in Gasthofsälen, in Turnhallen oder auf Sportplätzen mit hartem, glattem Belag im Spiel zwei gegen zwei betrieben. Später kam das
Spiel sechs gegen sechs auf dem Rasen hinzu, aus dem wiederum mit dem Errichten von Großsporthallen ab den 1970er Jahren der Fünfer-Hallenradball hervorging...
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Kunstradfahren
Mit der Erfindung des Niederrades kam es Ende des 19. Jahrhunderts deutschlandweit zur Gründung von vielen Radsportvereinen. Sehr populär waren öffentliche Radrennen. Um die Pausen zwischen den Wettbewerben zu füllen, führten Fahrer auf Hochrädern Kunststücke vor.
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