Festsaal Schloss Klippenstein

Die Freischützdenker

schwarz-weiß Abbildung einer Szene im Tal mit Graf Brühl und Carl M. von Weber
Die Freischützdenker Titelbild Benjamin Löffler

Schattentheater von Benjamin Löffler

Vor 200 Jahren wurde der Freischütz als erste deutschsprachige Oper in Berlin uraufgeführt. Carl Maria von Weber hat sie unter der Intendanz von Carl Graf von Brühl - Seifersdorfer Schlossherr und königlicher Intendant - in Teilen im romantischen Seifersdorfer Tal entwickelt, das seit vielen Jahren als angelegter Landschaftsgarten Tina von Brühls vom Seifersdorfer Thal e.V. gepflegt wird.

Dies wollen wir zum Anlass nehmen, die Aufführung von Benjamin Löffler, der im Rahmen einer Künstlerresidenzförderung im KulturReWIR Wachau des ORLA e.V. bis Frühjahr 2022 eine Inszenierung in Form eines Schattentheaters zur Entstehungsgeschichte des “Freischütz im TinaThal” entwickelte, erstmalig öffentlich zu zeigen.

TRAILER "DIE FREISCHÜTZDENKER"

Zum Hintergrund:

Am 18. Juni1821 feierte die erste deutschsprachige Oper “Der Freischütz” im Königlichen Schauspielhaus Berlin ihre Welturaufführung. Vorausgegangen war ein reger Briefaustausch mit dem preußischen Theaterintendanten Carl von Brühl und mehreren Besuchen Carl Maria von Webers im Seifersdorfer Thal und im Seifersdorfer Schloss, dem Sitz der Brühls.

Im Sommer 1819 besuchte C.M. von Weber seinen Freund und Förderer Graf Brühl auf dessen Schloss in Seifersdorf um mit ihm Wichtiges zu besprechen - planten die beiden doch einen Kulturstreich allererster Güte:

Zur Eröffnung des neuen Schauspielhauses in Berlin (das alte war 1817 abgebrannt) wollte Graf Brühl, als kulturpolitisches Signal, gegen den Willen des preussischen Hofes, Webers neue Oper aufführen.

Carl Maria von Weber reiste 1812 das erste mal nach Berlin. Dort lernte er einen Kreis freigeistiger Kunstfreunde kennen, in deren inspirierender Mitte er eine frohe, übermütige Zeit, voller musikalischer Scherze, und herzlicher Freundschaftsbekundungen verlebte. Unter diesen „Musikbaschkiren“ wie sie sich scherzhaft nannten, traf er auch Graf Brühl welcher später Generalintendant der Berliner Schauspielhäuser werden sollte. Als solcher bemühte er sich seinen Freund Weber nach Kräften zu fördern, stieß dabei jedoch auf entschiedene Widerstand des preussischen Hofes. Brühl und Weber verband der Wunsch nach Erneuerung der Kunst zur Erhebung und Bildung des Publikums. Beide bedrückten, zuweilen bis zur Resignation, die eingefahrenen Geleise und das ewiggleiche Seichte im Theater und Orchesterbetrieb.

Leider ist nicht überliefert was genau die beiden Männer im Sommer 1819 auf Schloss Seifersdorf besprachen. Aus der Korrespondenz der beiden untereinander und mit anderen lässt sich aber in etwa schließen, was besprochen wurde.

Benjamin Löffler hat die Briefwechsel und die Biografien von C.M. v. Weber und C. Graf v. Brühl intensiv studiert und daraus einen Dialog geschrieben, der das Gespräch der beiden auf Schloss Seifersdorf wiedergeben könnte. Dieses bildet den Rahmen für das wunderbare Scherenschnitttheater, in welchem Szenen aus der Oper gezeigt werden.

Mit viel Leidenschaft und unendlicher Detailarbeit hat der Künstler den "Freischütz" auf ganz eigene Art in überwältigenden Bildern auf den kleinen Bildschirm seines Schattentheaters gezaubert und hofft damit, rückwirkend in den Kreis der „Musikbaschkiren“ aufgenommen zu werden.

Zusammen mit seiner Partnerin Teresa Benzner erweckt er die zwei kunstliebenden Visionäre wieder zum Leben und lässt die Zuschauer an der Entstehung der ersten Nationaloper teilhaben.

Mitwirkende

Teresa Benzner: Figurenspiel, C. M. v. Weber

Benjamin Löffler: Regie, Dialog, Figurenbau, Figurenspiel, Szenenbild, Bühne,C. Graf v. Brühl

Raban Löffler: Ton, künstlerische Beratung

Eintritt: 10,- EUR (erm. 8,- EUR)

Veranstaltungsort: Festsaal

Kartenvorbestellungen unter 03528 44 26 00 oder kontakt@schloss-klippenstein.de

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