Verschieden geformte Gefäße aus Ton sind in einer Vitrine zum Thema Archäologie präsentiert.
Gefäße aus Ton in der Vitrine zur Archäologie Patrick-Daniel Baer/MSK

Archäologie

Ausstellung im Gewölbekeller

Unsere mehr als 2.600 archäologischen Objekte wurden in der Archäologie-Regionaldatenbank des Museums der Westlausitz erfasst. Die archäologische Sammlung des Museums ist eine geschlossene Sammlung. Viele Funde der Region werden im Landesamt für Archäologie bewahrt. Unsere kleine Präsentation im Gewölbekeller wurde bereits Mitte der 1990er Jahre eingerichtet.

Museum | Archäologie

Archäologie

Das Wort sprechen wir so aus: Ar-chä-o-lo-gie.

Archäologie ist eine Wissenschaft.

Forscher und Forscherinnen wollen wissen,

wie Menschen früher gelebt haben.

Und wie es ganz früher auf der Erde war.

Deshalb graben die Forscher alte Dinge aus.

Zum Beispiel: Waffen, Schmuck, Geschirr und Knochen.

 

Funde aus der Umgebung von Radeberg

Im Keller vom Wohn-Turm können Sie

besondere Dinge sehen:

Das sind sehr alte Gefäße aus Ton.

Es gibt auch Dinge aus Metall.

Forscher fanden diese Dinge in Gräbern.

In der Nähe der Stadt Radeberg.

Die Gräber sind sehr alt. Über 2500 Jahre.

Seit dieser Zeit leben Menschen im

Gebiet von Radeberg.

 

Die ausgestellten Objekte sind Bodenfunde aus Radeberg und Umgebung und zeugen von einer frühen Besiedlung des Radeberger Lands. Das mittlere Rödergebiet war bereits im Jungneolithikum (3.000 bis 2.000 v. Chr.) besiedelt. Besonders aus der mittleren Bronzezeit bis älteren Eisenzeit (1.400 bis 500 v. Chr.) sind zahlreiche Wohn- und Begräbnisplätze bekannt. Fund aus der jüngeren römischen Kaiserzeit und frühen Völkerwanderungszeit (200 bis 450 n. Chr.) belegen eine Siedlungstätigkeit germanischer Bevölkerungsgruppen. Dagegen fehlen Nachweise aus der späten Völkerwanderungszeit und aus slawisch-frühdeutscher Zeit (450 bis 1150 n. Chr.).

Bei Radeberg, Liegau-Augustusbad und in der Dresdner Heide wurden umfangreiche Friedhöfe der bronzezeitlichen Lausitzer Kultur entdeckt und teilweise ausgegraben. Zu dieser Zeit war es üblich, die Verstorbenen auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Die Reste der Toten, die Beigaben und die erhalten gebliebenen Trachtbestandteile und Scheiterhaufenrelikte wurden in Flach- oder Hügelgräbern beigesetzt. Dabei wurde der Leichenbrand entweder in einer Urne geborgen oder in die Grabgrube gestreut.

Zur Totenausstattung gehörte eine Vielzahl an handgetöpfertem Geschirr. Die formschönen, mitunter reich verzierten Gefäße wurden direkt als Grabkeramik hergestellt und hatten im Totenbrauch symbolische Bedeutung. Hingegen wurden Gegenstände aus Bronze, Gold, Glas, Stein und Knochen eher wenig beigegeben. Meist handelt es sich um Schmuck und Trachten, nur selten um Werkzeuge und Waffen.

Die Archäologie gehört schon immer zu unserem Museum. Bereits 1954 gründete der Museumsleiter Rudolf Limpach im gerade erst eröffneten Heimatmuseum die AG Junge Heimatforscher, aus der 1960 die AG Junge Historiker hervorging. 1963 wurde die Fachgruppe Heimatforschung gegründet. Die dort vereinten ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger führten vor allem Probegrabungen und Notbergungen auf Äckern und Baustellen durch und unterstützten das Landesamt für Vorgeschichte. Ca. 90% der heute bekannten Fundstellen im Raum Radeberg sind der Arbeit der Fachgruppe zu verdanken.