Koloriertes Schwarz-Weiß-Foto von 1910 mit Blick auf den Eulenturm und das hintere Tor.
Eulenturm und hinteres Tor, 1910 Trinks Co. Leipzig

Baugeschichte

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Der Umbau von 1772

Für die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts lassen sich Erneuerungsarbeiten am Schloss nachweisen. Das Schlossinventar von 1614 beschreibt jeden Raum mit Ausstattung. Allerdings war der Zustand der Gebäude marode. Bereits 1715 wird der Bergfried wegen Baufälligkeit abgebrochen.

Fast 150 Jahre nach den letzten Umbauten durch Kurfürst Herzog Moritz erfuhr das Schloss Klippenstein von 1772 bis 1776 erneut umfangreiche bauliche Veränderungen. Die Anlage erhielt in weiten Teilen ihre heutige Gestalt.

Die marode Dachkonstruktion des Südflügels der Hauptburg wurde abgetragen und vollständig erneuert. Damit verschwanden die Renaissancegiebel. Die Zwerchhäuser und die dahinterliegenden Räume wurden zurückgebaut. Im Oberen Hof errichtete man anstelle der hölzernen Galerie einen steinernen Gang vor dem Südflügel, der Nordflügel wurde bis zum Wohnturm erweitert, die hölzernen Lauben im Hof wichen massiv gemauerten Umgängen.

Man vereinheitlichte die Bodenniveaus in den Obergeschossen und stattete die Räume mit doppelflügeligen Türen, schlichten Stuckdecken sowie neuen Kachelöfen aus. Hinzu kamen Toilettenerker in den Fluren. Die alte Umfassungsmauer im Nordosten erhielt eine Stützwand aus Sandsteinquadern. Im unteren Hof wurde ein Stützbogen gemauert.

Das hintere Schlosstor wurde abgetragen und neben dem Eulenturm aufgebaut. Nach der Schließung der dadurch entstandenen Lücke, schuf man daneben ein aus der Schlossmauer herausragendes Stallgebäude. Die gesamte Vorburg erhielt durch die Abtragung der Dachkonstruktionen eine einheitliche Firstung. Die neu gestalteten Dächer von Haupt- und Vorburg gaben dem Schloss eine vollkommen neue Silhouette. 1786 entfernte man die Renaissance-Ausstattung der beiden Außenportale.