Diese Seite gibt es nicht in leichter Sprache.
1914 bis 1933 - Brandverhütung und Motorisierung
Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden auch die Strafen für Verbrechen verschärft. Um die Ressourcen der Feuerwehren zu schützen, wurde über Brandstifter das Todesurteil verhängt.
1916 wurde die Feuermeldeanlage bis zum Feuerwerkslaboratorium erweitert. Die direkte Leitung ging jetzt bis zur Polizeiwache. Neben der aktiven Brandbekämpfung rückte jetzt auch die Brandverhütung in den Vordergrund. So wurden Papierlaternen verboten, um Brände durch herabfallende brennende Papierteile zu verhindern.
Die Feuerwehr warb sehr um neue Mitglieder. Da viele Männer bereits zum Kriegsdienst eingezogen waren, forderte man auch 16-jährige auf, sich für die »Jungmannschaft« zu melden.
Bruno Thum wurde 1916 mit dem Kriegsverdienstkreuz Seiner Majestät, des Königs, ausgezeichnet.
Mit der nach Kriegsende einsetzenden Inflation waren auch die Vereinskonten der Feuerwehr entwertet. Daher wurden Einnahmen sofort in Naturalien, beispielsweise Getreide, angelegt. Benötigte man Bargeld, wurde das Getreide zum Tagespreis wieder verkauft. Für die Anschaffung von Batterien für die Alarmanlage mussten 1923 rund 700.000 Mark bezahlt werden.
Die Ära Bruno Thum endete am 9. Juni 1923. Thum stellte sich altersbedingt nicht mehr zur Wahl. Auf der Jahreshauptversammlung im Kaiserhof wurde Waldemar Hordler zum neuen Hauptmann gewählt. Thum blieb aber noch bis 1929 Branddirektor und wurde zum Ehrenhauptmann ernannt. Von 1925 bis 1929 war er Vorsitzender des Bezirksfeuerwehrverbandes.
Obwohl Bruno Thum Neuerungen immer aufgeschlossen gegenübergestanden hatte, begann die Motorisierung der Feuerwehr erst unter Hordler. Nach einer Demonstration wurde eine Motorspritze, die, an der Röderbrücke Dresdner Straße aufgestellt, Wasser bis auf den Freudenberg beförderte, umgehend bestellt.
Am 29. November 1926 brannte der Gasthof »Zum Roß« vollständig ab. Die Kameraden der Feuerwehr konnten eine Ausbreitung des Feuers verhindern, eine benachbarte Glasschleiferei retten und die Möbelfabrik Köckritz schützen.
Im November 1929 gab es eine groß angelegte Nachtübung der Feuerwehren Radeberg und Lotzdorf, Sanitäts- und Betriebskolonnen. Bereits nach 12 Minuten traf die Motorspritze am Übungsobjekt Vereinigte Kokosteppich-Fabriken ein, weitere drei Minuten später der erste per Hand gezogene Hydrantenwagen. Sanitätskolonnen versorgten auf einem mit neuen Scheinwerfern der Feuerwehr ausgeleuchteten Verbandsplatz »Verletzte«. Abschließend wurde eine äußerst positive Bilanz gezogen. Nur die Sachsenwerk-Feuerwehr war ausgefallen, da ein Fahrer fehlte.
Waldemar Hordler wurde 1929 zu Branddirektor berufen und zum Vorsitzenden des Bezirksverbandes Dresden gewählt. Damit gehörte er auch zum erweiterten Vorstand des Landesverbandes.